Gebirgsgruppe: Niedere Tauern
Talort: Schladming
Ausgangspunkt: Eschachalm 1213m
Höhendifferenz: 1800hm
Gehzeit(en): Aufstieg: 6h /Gesamt: 10h
Bewertung: Einsame, konditionsraubende Tour mit Panorama. Empfehlung!
Karte: F&B 201 - AV 45/2
Route/Gehzeit(en): Eschachalm 1213m - Keinprechthütte 1872m/2h - Zinkwand 2442m/1h - Vetternscharte m/2h - Rotmandlspitze 2453m/2h -Keinprechthütte 1872m/3h - Eschachalm 1213m/1,5h
Der bequeme Almwanderweg führt uns von der Eschachalm (Parkplatz-Bushaltestelle) über die Neualm zur Keinprechthütte. Von hier steigt man über einen mit Steinmandln markierten und ausgetretenen Steig südwärts Richtung Zinkwand auf. In Höhe des Stolleneingangs quert man nach links und dann in einem Bogen über die Brettscharte in kurzer Zeit auf den Gipfel der Zinkwand. Auf dem Anstiegsweg retour und dann geradeaus zum Stolleneingang queren.
Nun durch den Stollen und über steile Leitern absteigend zum Stollenausgang auf die Salzburger Seite. Der Stollengang ist anfänglich sehr niedrig und eng. Nach kurzer Zeit kann man jedoch aufrecht gehen. Die Orientierung ist mit einer guten Stirnlampe und den Hinweisschildern leicht möglich. Im Stollen befindet sich neben mehreren Schautafeln auch eine "Knappenstube" und "Knappenschmiede" um das Leben und die Arbeit der Bergleute in ihrer Zeit zu veranschaulichen.
Vom Stollenausgang gelangt man über einen steilen und nassen, aber gut versicherten Steig in kurzer Zeit ins Knappenkar. In einem stetigen bergauf und bergab geht es ohne Markierung (jedoch Steinmandl) hinauf in die von weitem sichtbare Vetternscharte. Durch das Vetternkar gelangt man zum Knappensee. Auf halbem Weg passiert man den "Dippmannstollen". Von dort auf dem Steirischen Weitwanderweg 02 auf die Rotmandlspitze und die Kruckeckscharte. Beim Abstieg vom Krukeck zum Unteren Buckelkarsee heißt es sich noch einmal konzentrieren und dann ist auch dies Stelle überwunden. Jetzt wieder hinab zur Keinprechthütte (sehr freundliche Wirtsleut mit gutem Essen). Abstieg wie Aufstieg.
Geschichte:
Der Name Zinkwand rührt von der Form des Berges her (Zacken, Zinken), das Metall Zink wurde hier niemals abgebaut. Der Bergbau in den Schladminger Tauern reicht weit in das Mittelalter zurück und gelangte schon im 13.Jahrhundert zur Blüte.
Damals wurde vornehmlich Silber abgebaut. Die Erze wurden, wie auch in späterer Zeit, hauptsächlich nach Schladming transportiert und dort verarbeitet. Zu Beginn des 16.Jahrhunderts wurde systematisch nach neuen Erzvorkommen gesucht. Dabei entdeckte man auch die Kobaltvererzung der Zinkwand. Im Zuge der aufblühenden Porzellan- und Glasmanufakturen benötigte man Kobalt zur Blaufärbung (Kobaltblau). Zudem konnten Kobalterze (wie auch Nickelerze) in früheren Zeiten nicht verhüttet werden, deshalb der Name Kobalt von Kobold). Die abbauwürdigen Nickel-Kobald-Erzkonzentrationen traten dort auf, wo Ankeritgänge (Calcium-Eisen-Karbonat) sogenannten Branden (mit Schwefelkies angereicherte Schieferhorizonte) schneiden. Die Nickel-Kobalt-Erze sind hauptsächlich Verbindungen mit Arsen. Der Kobaltabbau auf der Zinkwand musste 1818 wegen Unrentabilität eingestellt werden. Die zehnmal häufiger vorhandenen Nickelerze wurde ab 1832 von J.R.Ritter von Gersdorff gewonnen, um damit sein Nickelhütte bei Gloggnitz am Semmering mit Rohstoffen zu versorgen. Nickel gewann im 19.Jahrhundert als Silberersatz für Münzen und Gebrauchsartikel (Essbesteck) sowie als Stahlveredler rasch an Bedeutung. Während der Hochblüte des Bergbaues 1840-47 betrug die Jahresausbeute 12-14 Tonnen Nickelmetall.
Durch die Entdeckung riesiger Nickellagerstätten in Übersee verlor der hochalpinen gelegene Bergbau seine Wirtschaftlichkeit und musste stillgelegt werden. Infolge der Rohstoffknappheit nach dem 1.Weltkrieg wurden in den Jahren 1918 und 1927 erfolglose Versuche unternommen, den Bergbau wiederzubeleben."